Es ging in die Region Khumbu, eine der beliebtesten Trekkingregionen Nepals. Ausschlaggebend für die meisten Touristen, ist sicherlich die große Ansammlung an wirklich hohen und berühmten Bergen, wie Lhotse (8.516m), Nuptse (7.861m), Ama Dablam (6.856m) und natürlich dem Mount Everest (8.848m) - dem höchsten Berg der Welt.
Doch Nepal hat noch so viel mehr zu bieten - eine kulturelle und ethnische Vielfalt, liebenswerte Menschen, eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, Spiritualität und Kontraste. Gegensätze im eigenen Land - die Schere zwischen arm und reich klafft weit auseinander, aber auch landschaftlichen Kontraste, wie die hohen Berge, wüstenartige, trockene Landschaften, Eis und Schnee und das suptropische Klima im Süden, wo Elefanten und Nashörner leben. Ein Kontrast ist sicherlich das Leben im allgemeinen hier in Nepal, im Vergleich zu unserem. Die Menschen müssen größtenteils sehr hart arbeiten. Was für uns selbstverständlich ist, wie zum Beispiel eine warme Dusche, ein warmes Bett, Privatsphäre (also ein eigenes Zimmer), eine große Auswahl an Lebensmitteln, eine Waschmaschine und eine regelmäßige bezahlte Arbeit, ist hier ein Luxus den die meisten nicht haben. Auch auf einer Trekkingreise muss man sich einschränken, mit wenig klar kommen und wohl überlegt packen. Was ich in den 12 Tagen Everest-Trekking erlebt habe, wie die Route verlief, die Höhen und Tiefen, einige Tipps und Infos über die Tour, die Menschen und das Leben in Nepal und viele, viele Bilder, zeige ich euch in den folgenden Etappenberichten.
Unser erster Trekking Tag stand bevor. Insgesamt waren wir 12 Tage unterwegs, über 130 Kilometer und fast 9.000 Höhenmeter legten wir zurück, atmeten die dünne Luft aus 5.675 Metern Höhe ein und erfuhren vieles über Land und Leute. Einige aus unserer Gruppe mussten wir verabschieden und trafen sie später wieder.
Strapazen wie bittere Kälte und Krankheit blieben uns nicht erspart. Auch die hygienischen Verhältnisse waren nicht jedermanns/fraus Sache. Wir teilten Ängste und Sorgen mit unserer Gruppe, aber auch mit unseren Guides und Portern. Viele prägende und tolle Momente erlebten wir gemeinsam und wuchsen immer mehr zusammen. Nicht zuletzt die atemberaubende Natur und die höchsten Berge der Welt, ließen uns staunen.
Los geht es heute von Lukla nach Phakding. Der erste Tag war nicht wirklich anstrengend. Dafür ist der Inlandsflug nach Lukla, dem gefährlichsten Flughafen der Welt, ein wahnsinniges Erlebnis (ob ich es so schnell wieder erleben möchte, lass ich mal dahingestellt...)
Geduld ist wohl das zusammenfassende Wort der heutigen Etappe. Sehr viele Menschen waren unterwegs und ich musste mich oft in Geduld üben, nicht fluchend an ihnen vorbei zu laufen. Es nutzte alles nichts, ein paar Meter später würde ich wieder im Stau stehen, also reihte ich mich ein und trottete der Menschenhorde hinterher.
Landschaftlich war die Stecke ein wahrer Genuss. Die Berge Thamserku und Khumbila waren unsere Begleiter und ragten majestätisch in den Himmel. Über 5 Hängebrücken bewegten wir uns schwankend, unter anderem über die berühmte Hillary-Bridge, die über dem tosenden Dudhkoshi Fluss verläuft.
Der heutige Tag war zum akklimatisieren gedacht. Wir liefen also nicht weiter zu einem anderen Ort, sondern blieben noch eine weitere Nacht in Namche Bazar. Nicht weit von hier liegt das berühmte Everest View Hotel. Außerdem hat man kurz oberhalb von Namche Bazar einen fantastischen Blick auf die mächtigen Berge, Lhotse, Nuptse, Ama Dablam und den Mount Everest.
Es liegt also auf der Hand, dass wir uns dies nicht entgehen ließen. So verbrachten wir unseren Tag mit einer gemütlichen 5 Stunden Wanderung, dem ersten Blick auf den Mount Everest und einem dauerhaften staunen über die atemberaubend schöne Landschaft.
Nach schlechten Nachrichten am Morgen wurde der Tag zusehend besser. Wo sonst auf der Welt kann man so viele berühmte Berge zeitgleich bestaunen!
Der Weg bei Etappe 4 war sehr abwechslungsreich. Auf einem wunderschönen Höhenweg, konnte ich das fabelhafte Panorama in vollen Zügen genießen. Der Kreislauf kam dann bei den rund 650 Höhenmeter Anstieg nach Tengboche in Schwung. Auf der Hochfläche angekommen, wird man mit einem unbeschreiblichen Blick auf das Everest-Nuptse-Lhotse-Massiv belohnt.
Bei der Zeremonie im berühmten Kloster in Tengboche kam dann eine leicht meditative Stimmung auf, bevor uns die Kälte schlagartig lähmte.
Heute ging es zum ersten Mal auf über 4.000 Meter Höhe. Mit einer Erkältung in den Knochen, nicht ganz so angenehm. Ich kam zum Glück aber gut an und konnte die unglaublich schöne Landschaft trotzdem genießen. Das sonnige, klare Wetter hatten wir mal wieder für uns gebucht.
Die Vegetation an Bäumen bekamen wir bei dieser Etappe zum letzten Mal zu sehen. Das Klima wurde zunehmend rauer, was sicherlich auch dazu beitrug, dass wir einige aus unserer Gruppe verabschieden mussten.
Obwohl ich die Order hatte im Bett zu bleiben, ging Dickkopf-Myri heute los nach Chhukhung. Wir waren heute nur zu dritt unterwegs und unser jüngster Mitreisender stand zum ersten mal auf knapp 5.000 Metern Höhe, was natürlich total schön für uns alle war.
Die unerträgliche Kälte, vor allem auch nachts, machte mir langsam ziemlich zu schaffen. Ich würde fast behaupten, dass die Kälte für mich das Härteste während des Trekkings war. Das Laufen, die Höhe, und die hygienisch anderen Bedingungen machten mir wenig bzw. gar nichts aus bisher. Aber das ständige verspannt sein und die Halsschmerzen vom eisigen Wind zehrten so langsam.
Der für mich emotional härteste Tag, während der Trekkingreise stand mir bevor.
Anfangs konnten wir die wieder einmal fantastische Bergwelt bewundern, doch nach dem Mittagessen wurde alles anders. Mein Mann Micha wurde schlagartig höhenkrank und ich hatte schreckliche Angst um ihn. Zudem mussten wir eine schwere Entscheidung treffen, wie es weiter gehen soll.
Einfach nur gewaltig, die Aussicht vom Everest Base Camp. Doch bevor wir dort ankamen, stand uns der Weg nach Gorak Shep bevor - wo die letzten Lodgen vor dem Base Camp stehen. Über die Gletschermoräne des Khumbu-Gletschers zieht sich unser Weg. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus, so überwältigend ist die Bergwelt.
Die Natur ist hier unsagbar schön, aber auch sehr lebensarm. Bewusst wird uns das erst wirklich, als es einem Teilnehmer aus unserer Gruppe sehr schlecht ging - er wurde massiv höhenkrank.
In der Dunkelheit geht es los - langsam bergauf, einen Schritt nach dem anderen. Der Weg ist nicht schwierig, dafür aber hoch. Ich bin alleine unterwegs, kann mein eigenes Tempo laufen, was sehr angenehm ist. Werde ich es bis zum Gipfel des 5.643 Meter hohen Kala Patthar schaffen?
Was sicher ist, heute werde ich endlich wieder Micha treffen, der einen Tag und eine Nacht getrennt von mir war. In Pheriche werden wir wieder vereint sein - ich bin gespannt auf seine Geschichte.
Die bevorstehende Etappe war voll und ganz zum genießen - es ging tendenziell eher bergab, die Temperaturen wurden wärmer, die Landschaft war ruhig und rauh zugleich, ich fühlte mich fit und war guter Dinge und es gab einen unsagbar leckeren Apfelkuchen zum Lunch. Was will man mehr ;-)
Auf einem atemberaubend schönen Höhenweg, ging es immer oberhalb des Imja Khola entlang nach Phortse. Vor und hinter uns ragten bilderbuchhaft die Himalaya-Riesen empor und ließen uns wieder mal staunen und die Anzahl der Fotos auf unserer Kamera in die Höhe schnellen.
Die beiden letzten Tage unseres Trekking-Abenteuers im Himalaya stehen uns bevor. Obwohl wir Teile der heutigen Etappen schon kennen, ergeben sich trotzdem nochmals neue Blickwinkel. So unglaublich schön wir diese Gegend finden, so bitter erleben es manche Einheimische.
Fünf unserer Gruppe treffen wir endlich wieder, sichtbar erfreut über unser Eintreffen. Doch dann heißt es auch Abschied nehmen, von der überwältigenden Natur, unseren hilfsbereiten Trägern und unseren liebenswerten Guides, die wir sehr ins Herz geschlossen haben.