Der Lykische Weitwanderweg (auch "Lykia Yolu" genannt), führt über 26 Etappen auf 509 Kilometern an der türkischen Mittelmeerküste von Fethiye nach Antalya. Wir sind davon die ersten 8 Etappen gewandert. Selbst in der Kürze der Zeit sind wir tief in die türkische Kultur eingetaucht und sind überrascht über die wunderschöne, wilde Landschaft. Oft führt der Wanderweg auf den steilen Klippen über dem türkisblauen Meer entlang. Der ein oder andere Badestop bietet eine willkommene Abkühlung und das traditionell türkische Essen stärkt für die nicht ganz unanstrengenden Etappen. Immer wieder bieten sich fantastische Ausblicke auf das Taurus Gebirge, mit seinen bis zu 3.000 Meter hohen Berge.
In den Dörfern im Hinterland scheint die Zeit stillzustehen - hier wird teilweise noch über dem offenen Feuer gekocht, Ziegen und Hühner laufen über die Straßen und Gastfreundschaft wird groß geschrieben.
Die Türkei ist definitiv viel mehr als überfüllte Strände und reisengroße Hotelkomplexe, in denen Pauschalreisende am Buffet Schlange stehen. Vielleicht ist es aber genau dieser Kontrast, welcher die Türkei als Reiseziel so spannend macht - die Moderne in den Großstädten und das ursprüngliche Landleben in den Regionen abseits der Hotspots.
Alles was du über das Trekking auf dem Lykischen Weg wissen solltest, findest du hier in diesem Artikel. Bei Fragen schreibe mir gerne einen Kommentar.
Für die erste Etappe unseres 8-tägigen Trekkingabenteuers hätte ich mir keine schönere Landschaft vorstellen können. Das erste Teilstück geht zwar gleich ordentlich steil bergauf, dabei werden wir aber mit fantastischen Blicken belohnt. Die Lagune von Ölüdeniz, mit ihren vorgelagerten Inseln im türkisblauen Meer versetzt uns in null Komma nichts in Urlaubsstimmung und lässt uns unsere Alltagssorgen vergessen.
Auf der anderen Seite steht der mächtige Berg Baba Dagi (Babadag), an dessen Felswand wir entlang wandern. Im Bergdorf Kozagac angekommen, befinden wir uns wenig später mitten im ursprünglichen, türkischen Landleben und kosten unsere ersten landestypischen Köstlichkeiten, abseits der Touristenströme.
Die berühmte Schmetterlingsbucht Kelebekler Vadisi erleben wir am Abend hautnah (im Nachhinein vielleicht etwas zu hautnah...). Naja, auf jeden Fall hatten wir durch diesen Abstecher bereits ein großes Abenteuer auf unserer ersten Etappe.
Die Zelttüre am Morgen zu öffnen und direkt auf das Meer zu blicken, ist schon etwas ganz besonders Schönes, das wir bereits am zweiten Tag unserer Trekking-Reise in der Türkei erleben dürfen. Doch wie kommen wir von dieser traumhaften Bucht wieder zurück auf unseren Wanderweg? Keiner will uns die steilen Felsen hinauf klettern lassen, was eine kleinere Rettungsaktion nach sich zieht.
Die Uhr schlägt 12 und Annika und ich sind back on track. Unsere 2. Etappe zum kleinen Dorf Alinca kann beginnen. Auf fantastischen Bergpfaden schlängelt sich unser Weg durch Pinienwälder und offenes, felsiges Gelände. Obwohl wir uns im hügeligen Hinterland befinden, haben wir das strahlend blaue Meer oft vor Augen. Zahlreiche Aussichtsplätze laden zum Verweilen und Genießen ein, bevor am Ende der steile Anstieg nach Alinca folgt.
Nach über 1.200 Höhenmetern Aufstieg, bei hitzigen Temperaturen, sind wir am Abend ordentlich platt. Doch ein Orkan kümmert es nicht, wie wir uns fühlen und beraubt uns einer ruhigen Nacht.
Völlig gerädert kriechen wir aus unserem kleinen Trekkingzelt. Dem Orkan sei Dank, habe ich ganz genau
0 Stunden und 0 Minuten geschlafen. Der Tag kann also nur besser werden und so wurde es zum Glück auch.
Angefangen mit einer seelenwärmenden Teestunde am Morgen, im Haus der lieben, türkischen Oma, in deren Garten wir genächtigt haben. Weiter geht es auf dem landschaftlich traumhaften Abschnitt des Lykischen Wegs nach Bel. Teilweise ausgesetzt und steil geht es Richtung Meer hinab, um Buchten herum und anschließend wieder mit tollen Aussichten bergauf.
Im kleinen Örtchen Gey legen wir eine Pause ein, essen sehr lecker und dürfen unsere vom Regen nass gewordene Kleidung am Holzofen trocknen. Auch unsere Pension am Abend ist bereits reserviert und verspricht viel Gutes.