Nepal Mustang Trekking Tag 12 - Von Muktinath auf den Thorong-La

Unser großer Tag

Micha und ich auf dem Weg zum Thorong-La
Micha und ich auf dem Weg zum Thorong-La

Heute war es soweit - 5.000 Meter Höhe sollten erreicht werden. Für Micha und mich war das schon ein Highlight, da wir zuvor noch nie so hoch waren.

 

Eigentlich dachten wir ursprünglich, dass wir von Muktinath (3.666m) komplett auf den Thorong-La (5.416m) aufsteigen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Micha und die anderen sind startklar - Hari fehlt noch
Micha und die anderen sind startklar - Hari fehlt noch

Um 04:30 Uhr klingelte heute unser Wecker. Pünktlich um 05:00 Uhr trafen wir Werner und Joachim zum Frühstück. Um 05:30 Uhr wollten wir eigentlich zum Thorong-La starten. Nepalis kommen grds. immer etwas später, daran hatten wir uns schon gewöhnt ;-). So starteten wir also um 06:00 Uhr Richtung Pass.

 

Begleitet haben uns natürlich unser Guide Hari und unser Porter Bimal. Bimal ist beruflich eigentlich kein Porter. Er wollte das Trekking gerne mitmachen, um das Mustang Gebiet zu sehen. Hari ist ein Freund von ihm und hat ihm diesen Wunsch ermöglicht. 

Gute Vorzeichen

Dick eingepackt gingen wir raus in die Dunkelheit. Ich schaute zum Himmel und sah gerade in diesem Moment eine Sternschnuppe herunterfallen. Ich hatte die Nacht nicht so gut geschlafen und machte mir Sorgen, ob wir die Höhe vertragen und alle wieder gesund unten ankommen. Die Sternschnuppe beruhigte mich irgendwie. Ich bin nicht wirklich gläubig oder so, aber irgendwie gab mir diese Sternschnuppe das Gefühl, es passt jemand auf mich auf und sagt mir: du schaffst es.

 

Mit diesem guten Gefühl startete ich also, immer bergauf...

 

Der weiße Riese

Der mächtige Dhaulagiri mit seinen 8.167 Metern Höhe
Der mächtige Dhaulagiri mit seinen 8.167 Metern Höhe

Wir verließen das Dorf Muktinath. Im Schlepptau hatten wir einen Hund, der uns nicht von der Seite weichen wollte. Eine Weile lief er mit uns mit.

 

Hinter unserem Rücken wurde der Dhaulagiri, der achthöchste Berg der Welt, von der aufgehenden Sonne angestrahlt. Ein wahnsinnstoller Anblick war das. Ich liebe es, wenn die Berge von der Sonne wie Feuer leuchten. Da lohnt es sich, so früh aufzustehen.

Es läuft gut

Blick ins Tal nach Muktinath, wo wir heute morgen aufbrachen
Blick ins Tal nach Muktinath, wo wir heute morgen aufbrachen

Es wurde Tag und wir hatten einen blauen Himmel und eine super Aussicht. Auf 4.200 Meter Höhe machten wir in einer Lodge eine Tee-Pause. Hari sagte uns ständig, dass wir viel trinken sollten, um die Höhe besser zu verkraften. Bis zur Lodge liefen wir auf steinigen Schotter-Wegen. Danach waren die Wege teilweise vereist und sehr, sehr rutschig. Hari wies uns alle am Vortag an, auf jeden Fall unsere Trekking-Stöcke mitzunehmen. Das war auch wirklich sinnvoll, da manche Wegstücke wie Rutschbahnen waren.

 

Mit steigender Höhe nahm auch der Schnee zu. Bis jetzt lief alles ganz gut. Keiner von uns hatte irgendwelche Probleme und unser Tempo war flott.

 

Probleme der Frauen

Erleichtert ging es im Schnee weiter
Erleichtert ging es im Schnee weiter

Vom vielen Trinken musste ich pinkeln. Hmmm, das gestaltete sich hier echt schwieriger als ich dachte. Mittlerweile kamen uns einige Menschen entgegen, die den Pass von der anderen Seite auf- und auf unserer Seite abstiegen. Es gab keine Felsbrocken, hinter die ich sitzen konnte und alles war total einsichtig. Und wieder dachte ich, wie so oft, könnte ich nicht in dieser einen Situation ein Mann sein ;-)

 

Irgendwie ging es dann doch und ich fühlte mich gleich viel besser. Mit neuem Schwung ging es dann weiter, immer stetig bergauf.

 

So langsam spürt man was

Langsam zogen Wolken auf
Langsam zogen Wolken auf

Zwischen 4.600 und 4.700 Metern Höhe, wurde es mir dann leicht schlecht. Kopfschmerzen hatte ich keine, aber während des Laufens wurde es mir etwas schwindelig. Sobald ich stehen blieb, war aber wieder alles sofort gut und ich spürte keinen Schwindel mehr. Mein Bauch tat an der zwei Monate alten Blinddarmnarbe auch weh. Das Atmen war erstaunlicherweise kein Problem.

 

Die letzten 200 Meter blieb ich immer wieder für ein paar Sekunden stehen. Ich hatte Angst und redete mir allerlei doofes Zeugs ein. Das war natürlich überhaupt nicht förderlich und löste zusätzlich Panik und Beklemmung in mir aus.

 

Die letzten Meter bis zum Ziel

Micha und ich glücklich auf 5.000 Metern Höhe. Im Hintergrund zu sehen, der Thorong-La Pass.
Micha und ich glücklich auf 5.000 Metern Höhe. Im Hintergrund zu sehen, der Thorong-La Pass.

Micha und Joachim schauten die letzten 100 Meter ständig auf ihren Höhenmesser. Ab da waren alle meine Probleme wie weggeblasen und es ging mir richtig gut. Vermutlich trug die Euphorie dazu bei und stellte alles andere in den Hintergrund.

 

Hari sagte uns, das wir nur noch bis zu einem bestimmten Punkt gehen, weil das Wetter langsam umschlug. Die Wolken zogen sich zusammen und wurden dichter. Auch der Wind nahm zu. Wir kamen an dem besagten Punkt an und es fehlten uns noch 14 Meter, bis zu den 5.000.

 

Die magische 5.000

Meine ersten 5.000 Meter :-)
Meine ersten 5.000 Meter :-)

Wir krakselten auf einen Hügel abseits des Weges und standen dann genau auf 5.000 Metern Höhe - was für ein geiles Gefühl!!!

 

Keiner von uns war bisher auf dieser Höhe gewesen. Wir beglückwünschten uns und machten noch einige Fotos.

 

Der Thorong-La Pass liegt auf einer Höhe von 5.416 Metern. Unser selbst gesetztes Ziel hatten wir aber erreicht und wir waren alle glücklich und zufrieden. Der Pass war super in Sicht und es sah absolut nicht mehr weit aus.

Bergab läuft`s schneller

Nicht mehr weit und wir sind wieder in Muktinath
Nicht mehr weit und wir sind wieder in Muktinath

Der Abstieg ging dann super schnell - wir ließen es laufen. Bei der Lodge auf 4.200 Metern Höhe angekommen, genossen wir dann alle unser Mittagessen und die traumhafte Aussicht.

 

Und dann schlug das Wetter um. Ein eisig kalter Wind setzte ein und es sah nach Schnee aus. Hari hatte also recht und uns zurecht ein bisschen gehetzt. "Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist, denn solange gehörst du ihm", hatte einst Hans Kammerlander gesagt. Ein sehr gutes Zitat finde ich.

 

Wir kamen alle wieder gut in Muktinath an uns hatten es also wirklich geschafft :-)

 

Gemeinsames Heiligtum

Vor dem Tempel begossen sich die Menschen mit dem heiligen Wasser
Vor dem Tempel begossen sich die Menschen mit dem heiligen Wasser

In Muktinath schauten wir uns dann noch die Tempelanlage an. Das tolle an dieser Anlage ist, dass sich Hindus und Buddhisten das Heiligtum friedlich miteinander teilen.

 

Außerdem gibt es hier auch das heilige Feuer zu sehen - eine Flamme, die niemals erlischt. Die Flamme wird durch eine natürliche Gasquelle gespeist.

Müde Knochen

Michi & Myri haben ihre ersten 5.000 Meter geschafft ;-)
Michi & Myri haben ihre ersten 5.000 Meter geschafft ;-)

Im Hotel angekommen, legte ich mich erst mal in die Badewanne. Es dauerte zwar ewig, bis die Wanne voll war, da das Wasser extrem langsam aus dem Hahn kam. Aber es lohnte sich, die Wärme tat mir total gut. Ich war sowas von durchgefroren und völlig verspannt.

 

Mittlerweise schneite es tatsächlich. Wir hatten echt Glück gehabt mit dem Wetter.

 

Zum Abendessen hatte ich gebratene Kartoffeln mit Hackfleich und einen Chocolate Pancake zum Nachtisch. Das musste heute sein :-).

Trekkingverlauf:

Von Muktinath auf den Thorong La (bis 5.000m)

Strecke: ca. 7,15 km

Auf-/ Abstieg: je 1.383 m

max. Höhe: 5.000 m

min. Höhe:  3.666 m

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