Nepal Mustang Trekking Tag 2 - von Kagbeni nach Tsugsang

Allgemeine Infos

Unsere Reisegruppe mit Guide Hari links
Unsere Reisegruppe mit Guide Hari links

Unser zweiter Trekking-Tag führte von Kagbeni über Tangbe nach Tsugsang. Wir erlebten unter anderem einzigartige Gesteinsformationen, eine Apfelplantage mitten in der Einöde und tranken Tee in einem landestypisches Restaurant.

 

Hier noch ein paar interessante Infos, bevor es los geht.

 

Tangbe ist ein kleines Dorf mit knapp über 30 Haushalten. Es liegt auf einer früheren, großen Salzhandelsroute zwischen Tibet und Indien. Daher waren die Dorfbewohner auch traditionell Salzhändler. Mittlerweile sind jedoch viele Dorfbewohner von Tangbe ausgewandert.

 

Im Jahre 1963 wurde in Nepal die Diskriminierung aufgrund von Kastenzugehörigkeit gesetzlich verboten. Vor allem in den ländlichen Gebieten hat die Kastenzugehörigkeit trotzdem heute noch Einfluss auf die Berufswahl, die Heirat und den sozialen Status.  

Die etwas andere Einschlafmusik

Unser Ziel für den heutigen Tag - das Dorf Tsugsang
Unser Ziel für den heutigen Tag - das Dorf Tsugsang

Um 06:30 Uhr klingelte heut der Wecker. Die Nacht war ganz okay. Ich hatte meine Trinkflasche kurz vor dem schlafen gehen mit heißen Tee gefüllt und legte diese in den Schlafsack an meine Füße. Durch das Metall der Flasche, wurde diese von außen richtig heiß und ich konnte sie super als wärmende Bettflasche benutzen. Durch die Wärme konnte ich gut schlafen. Allerdings hörte man permanent die Mäuse zwischen den Wänden fiepsen und herum rennen. Nicht gerade das tollste Geräusch zum einschlafen.

 

Zum Frühstück hatte ich heute Poriddge mit Apfelstücken. War sehr lecker - ich mag ja so süße Breie in allen Arten ;-)

 

Lass uns los laufen

Unsere tolle Gruppe, zusammen mit den fünf Portern (Träger)
Unsere tolle Gruppe, zusammen mit den fünf Portern (Träger)

Um 08:00 Uhr sollte es heute los gehen - es wurde aber 08:30 Uhr. Die geplante Strecke nach Chusang ging 4,5 Stunden und meist am Kali-Gandaki entlang. Es war auch wieder eine breite Schotterpiste. Jeeps fuhren dieses mal aber zum Glück nicht viele. Wirklich steil war die Strecke nie, bis auf eine kleine Abkürzung die wir nahmen.

 

Zwischen 10:00 und 11:00 Uhr fängt immer ein starker Wind zu blasen an, der einen regelrecht umwerfen kann. Dieser macht es gleich sehr kalt, da bringt selbst die Sonne nicht viel.

Ohne Sonnenbrille zu laufen, ist wegen des Staubs fast unmöglich. Zeitweise zog ich mir sogar mein Buff-Tuch über Mund und Nase. Selbst die Einheimischen laufen oft mit einer Art Mundschutz herum.

 

Pause mit leckeren Äpfeln

Staunende Blicke. Wie wird wohl das Foto aussehen?
Staunende Blicke. Wie wird wohl das Foto aussehen?

An einer Apfelplantage machten wir eine kleine Pause. Das war echt ein skuriler Anblick. Mitten im Nirgendwo, in dieser wüstenartigen Landschaft stehen kleine Apfelbäume, von einer Mauer umgeben, mit einem kleinen Haus davor. Vor dem Haus saßen zwei Frauen auf dem Boden, mit jeweils einem Baby im Arm. Auf einem großen Tuch lagen frische Apfelringe zum trocknen in der Sonne.

 

Jeder von uns kaufte einen Apfel - "Delicious" war die Sorte. Die Äpfel waren klein, aber sehr schmackhaft. Micha machte mit seiner Sofortbildkamera noch ein paar Fotos von den Frauen und ihren Babys. Die Fotos schenkte er ihnen. Sie schauten erwartungsvoll auf das weiße Papier, bis sich die Farben langsam abbildeten. Als dann das Bild vollständig zu sehen war, fingen sie zu kichern an und freuten sich total darüber.

 

Wir verabschiedeten uns und liefen weiter Richtung Tangbe.

 

Zwischenstop in Tangbe

Das kleine Restaurant in Tangbe
Das kleine Restaurant in Tangbe
Dörrfleisch
Dörrfleisch

In Tangbe kehrten wir in einem kleinen, traditionellen Restaurant ein. Wir tranken Tee und Hari zeigte mir Fotos von seinen letzten Touren und seinem Aufenthalt in Europa. Er ist von der Kaste der "Nepali", welche die unterste aller Kasten ist. Es ist wohl sehr selten, das jemand aus dieser Kaste Guide einer Gruppe wird. Er sagte mir, das viele Einheimische das nicht verstehen. Ich freute mich auf jeden Fall für ihn, das er es soweit geschafft hat :-)

 

In dem Restaurant gab es allerlei Behältnisse, mit getrockneten Dingen darin. Was es so wirklich alles war, konnte ich nicht identifizieren. Auf jeden Fall war Buchweizen und Linsen dabei. Außerdem hing eine Menge getrocknetes Fleisch von der Decke - die einzigste Möglichkeit das Fleisch so haltbar zu machen. Kühlschränke oder Tiefkühltruhen gibt es hier nicht.


Ankunft in Tsugsang

Tolle Gesteinsformationen, die der Wind schuf
Tolle Gesteinsformationen, die der Wind schuf

Wir liefen weiter und kamen an interessanten Gesteinsformationen vorbei. Lauter kleine Türmchen ragten in den Himmel. Schaute man sich das Gestein genauer an, erkannte man, das es lediglich einzelne Kieselsteine waren, die zusammen mit Lehm diese Türme bildeten.

 

Um ca. 14:00 Uhr kamen wir in Tsugsang an. Es gab erst mal Tee und wir bestellten unser Mittagessen. Bis das Essen fertig war, spazierten Micha und ich noch durch das Dorf. Die Sofortbildkamera kam auch hier wieder super an. Man kam gleich viel einfacher mit den Einheimischen in Kontakt und jeder freute sich immer über ein Foto, das er behalten durfte.  

 

Das Essen kam und es war sehr lecker. Ich hatte Tibetan Bread. Das ist ähnlich wie unsere schwäbischen Fastnachtsküchle oder ungarischer Langosch. Also auch eine Art Hefeteig in Fett ausgebacken und leicht süßlich. Mhhhhh, ich glaube, das werde ich öfter essen ;-)

 

Das Dorf wird erkundet

Nepalesin beim Kuh melken. Krass, so weit komm ich nicht in die Hocke
Nepalesin beim Kuh melken. Krass, so weit komm ich nicht in die Hocke

Nach dem Essen liefen wir mit Hari nochmal durchs Dorf. Das Leben hier (wie auch in anderen Dörfern) ist sehr hart - alles wird selbst erwirtschaftet. Ich sah in diesem Dorf wie Mais, Reis, Weizen, Kartoffeln, Äpfel, Nüsse, Rüben und Kohl angebaut wurde. Alles wächst vermutlich in dieser Höhe und Trockenheit auch nicht. Außerdem gab es viele Kühe, die aber wesentlich kleiner sind als unsere.

 

Einen wirklichen Beruf hat hier keiner. Die Menschen bleiben in der Regel ihr Leben lang im gleichen Dorf.

Lecker Abendessen

Hunger leiden muss hier keiner, vor allem nicht beim Dal-Bhat essen. Soviel Nachschlag wie man will ist immer inklusive
Hunger leiden muss hier keiner, vor allem nicht beim Dal-Bhat essen. Soviel Nachschlag wie man will ist immer inklusive

Um 19:00 Uhr kam das Abendessen, auf das wir uns alle freuten. Es gab den landestypischen Dal-Bhat. Das ist Reis mit einer Linsensauce, etwas in Essig scharf eingelegtem Gemüse, Gemüsecurry und etwas das mich an Spinat erinnert. Außerdem erhält man soviel Nachschlag wie man will. Lecker, schmecker.... Abnehmen werde ich hier wohl kaum.

 

Um 21:00 Uhr ging es dann ins Bett bzw. in die Schlafsäcke - heute mal ungeduscht. Aber die Füße  hab ich mir noch gewaschen ;-)

 

Trekkingverlauf:

Von Kagbeni nach Tsugsang

Strecke: ca. 12 km

Aufstieg: ca. 581 m

Abstieg: ca. 689 m

max. Höhe: 3.103 m

min. Höhe: 2.846 m

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Guido (Donnerstag, 12 Januar 2017 21:07)

    Namaste! Nepal ist einfach toll - Kagbeni und das nächste Dorf in Upper Mustang (Tiri) kenne ich selbst; ab dann wird alles noch spannender für mich. Ich freue mich schon auf Tag 3!

  • #2

    Myriam (Freitag, 13 Januar 2017 00:00)

    Namaste Guido,
    oh ja, Nepal ist ein traumhaft schönes und sehr interessantes Land.
    Freue mich, wenn du auf meinem Blog dabei bleibst und die folgenden Nepal Trekking Tage mit verfolgst. Ich versuche es weiterhin spannend zu machen :-)
    Liebe Grüße
    Myriam

  • #3

    Ladawn Diep (Mittwoch, 01 Februar 2017 20:53)


    My brother recommended I may like this blog. He was once entirely right. This put up actually made my day. You cann't imagine simply how much time I had spent for this information! Thank you!

  • #4

    Matthias (Freitag, 23 Februar 2018 14:11)

    Namaste Myriam,
    vielen Dank für die wertvollen Infos und sehr persönlichen Worte. In 5 Wochen reisen meine Frau und ich von Jomson über Kagbeni nach Muktinath. Wir sind schon ganz gespannt, vor allem ob wir mit der Höhe klar kommen. Gerne würden wir auf eure Unterkunft in Muktinath zurückgreifen oder hast du noch einen Geheimtipp.

    Lieben Gruß

    Matthias

  • #5

    Myriam (Sonntag, 25 Februar 2018 22:32)

    Namaste Matthias,
    bitteschön, freut mich sehr, dass dir meine Berichte gefallen. Oh wie schön, in 5 Wochen seid ihr in Nepal :-). Ich wünsche euch eine tolle Zeit und wunderschöne Erlebnisse. Drück euch die Daumen, dass alles klappt. Wegen der Höhe auf jeden Fall viel trinken und langsam laufen. Auch wenn man sich fit fühlt, ist es ratsam einen Gang zurück zu schalten. Für Muktinath habe ich leider keinen Geheimtipp. Ich ging damals früh ins Bett, da am anderen Tag der Thorong-La Pass auf dem Plan stand. Viel von der Stadt habe ich leider nicht gesehen. Die Unterkunft "Eureka-Inn" war aber echt ok. Vor allem das heiße Duschwasser nach einigen Tagen Kälte tat unheimlich gut. Das Essen war auch lecker.
    Liebe Grüße und einen schönen Trip
    Myriam

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