Nepal Mustang Trekking Tag 13 - von Muktinath nach Marpha

Königreich der Äpfel

Fantastische Tiefblicke auf den Kali Gandaki und die umliegenden Dörfer
Fantastische Tiefblicke auf den Kali Gandaki und die umliegenden Dörfer

Die Trekking Strecke von Muktinath nach Marpha ist atemberaubend schön. Dementsprechend viele Fotos gibt es auch vom heutigen Tag. Die weißen Schneeberge waren an diesem Tag unser ständiger Begleiter. Immer wieder kamen wir durch kleine Höfe, mit vielen bunten Herbstbäumen, bis wir wieder auf den Kali Gandaki Fluss stießen. An diesem ging es dann entlang bis nach Jomsom und unserem Zielort Marpha.

 

Marpha hat ca. 1.550 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 2.700 Metern. Der Name setzt sich aus Mar (übersetzt: schwer arbeitend) und pha (übersetzt: Menschen) zusammen, also schwer bzw. hart arbeitende Menschen. Die Haupteinnahmequellen sind der Tourismus und die Landwirtschaft.

Marpha wird auch das "Königreich der Äpfel" genannt. So ziemlich jeder Haushalt hier hat Apfelbäume. Das beliebteste Produkt ist sicherlich der Apple-Brandy.

 

Auf geht`s nach Jharkot

Das Dorf Jharkot mit toller Bergkulisse im Hintergrund
Das Dorf Jharkot mit toller Bergkulisse im Hintergrund

Ich hatte sehr gut geschlafen und genoss um 07:30 Uhr mein Müsli beim Frühstück. Wir hatten heute eine ca. 7 Stunden Tour nach Marpha vor uns. Zwar waren es über 26 Kilometer, dafür ging es aber die meiste Zeit bergab.

 

Das Wetter klarte langsam auf. In der Nacht hatte es geschneit und dementsprechend kalt war es noch.

 

Als erstes liefen wir zum Dorf "Jharkot", das eine tolle Fotokulisse bot. Umgeben von den weißen Riesen und dem blauen Himmel, schossen wir einige Fotos, bevor wir weiter gingen.

Die Landschaft ändert sich

Trotz Sonnenschein war es ziemlich kalt. Warm anziehen war also ratsam.
Trotz Sonnenschein war es ziemlich kalt. Warm anziehen war also ratsam.

Mit jedem Höhenmeter den wir abstiegen, wurde die Umgebung grüner. Also grüner weniger im Sinne von Wiesen, sondern eher von Bäumen, die in einem strahlenden Herbstlaub geschmückt waren.

 

Wir liefen durch einige kleine Höfe. Immer wieder sahen wir Frauen mit Webstühlen vor dem Haus sitzen, die bunte Stoffe webten. Äpfel trockneten in der Sonne und mit einem Solarkocher wurde das Essen warm gemacht. Ein sehr einfaches Leben, aber es funktioniert und die Menschen machten auf mich alle einen glücklichen Eindruck.

Tolle Aussichten

Traumhafte Spiegelung in einem kleinen See
Traumhafte Spiegelung in einem kleinen See

Wir liefen an einigen Feuchtgebieten vorbei. Teilweise war in der Mitte ein kleiner See, in dem sich die Berge spiegelten. Ein wahnsinnstoller Anblick.

 

Wie unser Guide Hari im Vorfeld ankündigte, kam pünktlich um 11 Uhr ein starker Wind auf. Dieser blies uns frontal an, was etwas unangenehm war. Ohne Sonnenbrille und Mütze konnte man es nicht aushalten. Aber wir waren ja alle gut ausgestattet. Nach einer Weile stießen wir wieder auf den Kali Gandaki Fluss und liefen überhalb von diesem weiter.

 

Ankunft in Jomsom

In den Gassen von Jomsom
In den Gassen von Jomsom

Nach ca. 4,5 Stunden kamen wir in "Jomsom" an, dem Ort, an dem wir unser Trekking vor 13 Tagen begannen. Im Restaurant, in dem wir damals unsere Porter und Hari trafen, aßen wir zu Mittag.

 

Jomsom ist im Vergleich zu den Dörfern in den Bergen schon eine etwas größere Stadt. Unter anderem gibt es hier einen Bankautomaten, den man in Upper Mustang vergeblich sucht. Wir füllten unsere Geldbeutel auf und gingen weiter Richtung Marpha. 

Hin und her gerissen

Faszinierende Landschaften hat Nepal zu bieten
Faszinierende Landschaften hat Nepal zu bieten

Der Weg war wunderschön. Wir liefen direkt am Kali Gandaki entlang. Vor uns ragte der Nilgiri (7.061 m) und der Tilicho Peak (7.134 m) majestätisch empor.

 

Bald war also unser Trekking-Abenteuer beendet. Ich war hin und her gerissen. Die Schönheit der Berge und des Landes, die Gastfreundschaft, Lebensweise und Hilfsbereitschaft der Einheimischen beeindruckten mich sehr und brachten mich während dieser Zeit innerlich sehr zur Ruhe. Andererseits vermisste ich natürlich auch meine Freunde und Familie.

Tagesziel "Marpha" geschafft

Schmale Gassen in Marpha
Schmale Gassen in Marpha

Zirka 20 Minuten vor Marpha war der Weg dann nicht mehr so schön. Viele Jeeps und Motorräder heizten an uns vorbei und staubten uns ein.

 

In Marpha angekommen, wurden wir in der Lodge "Dhaulagiri" einquartiert. Bevor es Abendessen gab, machten wir mit unserem Porter Bimal noch einen Stadtspaziergang. Die Stadt ist total schön und irgendwie ganz anders, als die Ortschaften bisher. Die Häuser waren von der Bauweise gleich wie die bisherigen. Allerdings sind hier alle weiß angestrichen. Die Fenster sind aus Holz und schön verziert. Es gibt nette kleine Lädchen, mit Schmuck und Webware.

Zum Tee bei Bimal

Bimal wohnt mit seiner Familie in Marpha. Er lud uns zum Tee ein und wir freuten uns schon seine Familie kennen zu lernen. Leider waren diese nicht zu Hause als wir kamen. Er meinte, morgen können wir nochmals vorbei kommen, dann wären sie auf jeden Fall da.

 

Wir saßen bei Bimal in der Küche auf niedrigen Hockern. Alles ist recht eng, aber gemütlich. Er erzählte uns, das seine Eltern beim diesjährigen Erdbeben ums Leben kamen. Wir waren alle sehr traurig über diese Nachricht und es drückte natürlich die Stimmung. Sie befanden sich zum Zeitpunkt des Erdbebens in Kathmandu. Näheres erzählte er nicht und wir fragten auch nicht weiter nach.

Everybody has the right to be respected and valued

Bimal ist eigentlich von Beruf kein Porter. Laut unserem Guide Hari ist er auch eher von der Gesellschaft, der es finanziell besser geht. Auf das Geld als Porter sei er nicht angewiesen. Anders sieht es bei unseren anderen Portern aus.

 

Bimal hatte eine gute Schulausbildung und spricht zudem super Englisch. Bei unserer Gruppe war er zum ersten Mal als Porter tätig. Er wollte das Gebiet vom Upper Mustang kennenlernen. Da er ein Freund von Hari ist, machte dieser ihm den Wunsch möglich.

 

Wir verabschiedeten uns von Bimal und besichtigten noch einen Kindergarten der Marpha Foundation. Dieser Kindergarten ist speziell für die Kinder der untersten Kaste vorgesehen. Er soll unter anderem deren Selbstbewusstein stärken. Es wird viel kreativ mit den Kindern gearbeitet. Eine wirklich tolle Sache diese Einrichtung.

 

Auf eine unvergessliche Zeit

Prost auf die tolle Zeit in Nepal
Prost auf die tolle Zeit in Nepal

Ich kaufte noch ein paar Souvenirs und ging dann zurück in die Lodge. Es gab WLAN und ich konnte mit meiner Mutter telefonieren, die sich sehr über den Anruf gefreut hat.

 

Zum Abendessen gab es eine mega leckere Nepal-Lasagne. Natürlich war diese wieder ganz anders zubereitet, wie wir es kennen. Sie wurde in einer Pfanne serviert. Statt Teigplatten waren es Nudeln, die selbst gemacht waren. Mhhhhh, es war wirklich grandios.

 

Marpha ist bekannt für Apple-Brandy, der dort hergestellt wird. Natürlich konnten sich das meine lieben Mitreisenden an diesem Abend nicht entgehen lassen ;-). Ich fragte nach einer alkoholfreien Variante und bekam heißen Apfelsaft mit Zimt. Das war auch sehr sehr lecker. Ich sagte dem Lodge Besitzer bei uns heißt das "Kinderpunsch" und er solle es mit auf die Getränkekarte setzen ;-). Mal schauen, ob das bei meinem nächsten Nepal Besuch auf der Karte steht.

 

Wärme

Endlich mal warme Füße
Endlich mal warme Füße

Der Apple Brandy wärmte die anderen und mich wärmte der Kinderpunsch und die Heizung. Heizung - ihr lest richtig. Hier gab es tatsächlich eine Heizung!!! Bisher suchten wir diese ja vergeblich und schlotterten oft abends im Gastraum der Lodges.

 

Die  Heizung funktionierte folgendermaßen: Unter dem Tisch war eine Senke und in dieser Stand ein kleiner Topf. In diesem Topf brannte ein offenes Feuer. Die Tischdecke war so lang, das sie auf dem Boden schleifte. Man setzte sich an den Tisch, streckte die Füße unter den Tisch (Achtung, nicht zu nah an den Ofen), schlug die Tischdecke über seinen Schoß und hatte in nullkommanix warme Füße - ein Traum :-)

 

So ging der Abend mit viel innerlicher und äußerlicher Wärme zu Ende.

 

Trekkingverlauf:

Von Muktinath nach Marpha 

Strecke: ca. 26,5 km

Aufstieg: ca. 842 m

Abstieg: ca. 1.819 m

max. Höhe: 3.673 m

min. Höhe: 2.682 m

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