Wiesbadener Hütte und Hohes Rad
Das Silvretta Gebiet hat einiges zu bieten - tolle Wanderwege von schwierig bis leicht, hohe Berggipfel, eine Welt aus Gletschern und Eis und natürlich nette Hütten mit gutem Essen.
Wir verbrachten unser Wochenende auf der Wiesbadener Hütte - die vermutlich meistbesuchteste Hütte auf Vorarlberger Seite. Tagsüber tummeln sich hier die Tagesgäste, da die Hütte unbeschwerlich zu erreichen ist. Aber auch Bergerfahrenere finden hier interessante Ziele, wie den bekannten Piz Buin oder die Dreiländerspitze.
Wir starteten am Silvretta Stausee und wanderten von dort zur Wiesbadener Hütte. Am nächsten Tag ging es auf den "Piz Buin" und tags drauf über das "Hohe Rad" wieder zurück zum See.
Small Talk auf dem Weg zur Wiesbadener Hütte
Der Weg zur Wiesbadener Hütte vom Silvretta Stausee ist nicht schwierig und auch gut mit Kindern zu gehen. In ca. 1,5 bis 2 Stunden ist man schon am Ziel angekommen.
Man läuft auf einem recht breiten Schotterweg. Solche Wege mag ich an sich nicht, mir sind die kleinen, steinigen Pfade lieber. Aber es war gut wie es war - die Sonne brannte und der Rucksack war mit der ganzen Hochtourenausrüstung auch nicht gerade leicht. Außerdem waren dieses mal bei unserer Gruppe recht viele neue Gesichter dabei und es war schön, sich auf einfachen Wegen mit ihnen zu unterhalten.
Ankunft auf der Wiesbadenerhütte
An der Hütte angekommen, mussten wir uns erst mal einen Platz auf der vollen Terrasse suchen. Die Hütte ist gut besucht, sicher auch wegen der gut zu erreichenden Lage, aber auch das Essen ist sehr lecker.
Wir ließen es heute echt gechillt angehen. Morgen wollten wir unsere Hochtour auf den Piz Buin starten und mit dem angebrochenen Tag heute lohnte es sich nicht, nochmals einen Gipfel zu besteigen.
Trockenübung
Statt dessen übten wir die Spaltenbergung auf felsigem, ungefährlichen Terrain. Ich kann es jedem nur empfehlen, der Hochtouren geht, diese Sicherheitsübung regelmäßig zu machen. Im Notfall muss nachher alles schnell und vor allem akkurat ablaufen. Einen Patzer kann man sich da keinen mehr leisten.
Wir hatten viel Spaß dabei und allen tat es gut, die Knoten und Kniffe nochmals durchzugehen. Jeder brachte seine Erfahrung mit ein und wir konnten einige Tipps voneinander lernen.
Schöne Aussicht auf die leider zurückgehenden Gletscher
Am nächsten Tag ging es dann auf den Piz Buin. Den Artikel dazu findet ihr hier.
Sonntags ging es dann leider schon wieder an den Abstieg. Doch bevor es wieder ins Tal ging, wollten wir noch einen Gipfel mitnehmen. Wir entschieden uns für das 2.934 Meter hohe "Hohe Rad".
Hinter der Hütte ging es erstmal steil bergauf. Wir konnten die Hütte von oben bewundern und hatten auch einen fantastischen Ausblick auf den Ochsentaler- und den Vermutgletscher. Nach Zahlen des Deutschen Alpenvereins ging der Vermutgletscher im Jahr 2015 um über 26 Meter zurück. Der Rückgang war doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Wie lange das Ewige Eis hier noch zu sehen sein wird, ist fraglich.
Entspannen am See
Wir kamen auf einer idyllischen Hochebene an. In der Senke lag ein kleiner See, umgeben von Wollgras.
Ich liebe es immer total, wie das flauschige Wollgras im Wind schaukelt. Wir liefen zum See und auf einmal hüpften hunderte von kleinen Fröschen hoch. Wir mussten echt aufpassen, um nicht aus Versehen einen zu zertreten. Vorsichtig näherten wir uns dem Wasser und schossen noch ein paar Fotos, ehe es wieder bergauf ging.
Anstieg auf das "Hohe Rad"
Auf dem Radsattel angekommen, liefen wir noch ein Stück weiter direkt an den Fuß des "Hohen Rad". Dort legten wir unsere Rucksäcke ab und kletterten ohne schweres Gepäck die restlichen ca. 200 Höhenmeter hinauf.
Der Weg machte echt Fun. Hier und da war es etwas ausgesetzt und die Hände kamen immer wieder zum Einsatz. Das rote, eisenhaltige Gestein bot einen tollen Kontrast zum blauen Himmel.
Gipfel erreicht
Nach ca. 30 Minuten kamen wir oben an. Ein echter Genussberg, dieses "Hohe Rad". Nach dem obligatorischen Gipfelfoto und dem 360 Grad Rundblick, krakselten wir wieder runter.
Wir hatten noch ein bisschen was vor uns. Von oben sahen wir unser Ziel, den Silvretta Stausee. Knapp 700 Höhenmeter mussten wir von dieser Stelle noch absteigen. Wir beeilten uns, denn der Himmel zog langsam zu und es sah nach Regen aus.
Querfeldein
Über ein endlos wirkendes Geröllfeld ging es nach unten. Die Wegfindung war gar nicht so einfach. An manchen Stellen liefen wir einfach querfeldein. Auch taten einigen die Knie weh.
Es fing leicht zu regnen an.
Als wir allerdings am Silvretta Stausee ankamen, stach der Planet wieder und die Regenklamotten mussten sofort ausgezogen werden.
Fazit:
Die Gegend hier ist echt sehr schön. Auch im Winter bieten sich hier neben dem Skifahren viele Möglichkeiten für Schneeschuhtourengänger. Sucht man sich etwas unbekanntere Gipfel aus, ist man auch recht einsam unterwegs. Die Klassiker wie Piz Buin sind natürlich ziemlich überlaufen.
Wiesbadenerhütte und Hohes Rad
Die u.g. Angaben sind eine Rundtour. Wir sind lediglich von der Wiesbadenerhütte über das Hohe Rad bis zum Silvrettasee gelaufen, also in umgekehrter Richtung wie unten beschrieben. Man benötigt dafür ca. 4,5 Stunden (ca. 9km, 600Hm Aufstieg, 1.000Hm Abstieg).
Vom Silvretta Stausee zur Wiesbadenerhütte
Die u.g. Angaben beziehen sich auf eine Rundtour. Vom See bis zur Hütte benötigt man lediglich ca. 1,5 - 2 Stunden.
Hier geht`s zum Artikel:
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