Mallorca Etappe 8 und 9 des GR 221 - von Deià nach Sóller

Eine Alternativroute durch spektakuläre Naturlandschaften und Genuss, der auch durch den Magen geht

Mehrtagestrekking auf dem GR221 auf Mallorca - Etappe 8 und 9 der Wanderung von Deià nach Sóller
Die Gischt auf den Steilklippen hinter Deià spritzt uns ins Gesicht - ein tolles Gefühl :-)

Gleich vorweg - wir hatten unsere heutige Etappe etwas umgeplant. Sie verläuft daher nicht komplett auf dem offiziellen GR221. Ich wollte unbedingt die Steilklippen bei Deià anschauen, und Leute ich kann euch sagen:

die müsst ihr gesehen haben!!!

 

Wir hatten am heutigen Tag eine absolut wilde See, was die Aussicht von den felsigen Klippen noch spektakulärer machte. Die Wellen schaukelten sich auf und brachen mit einer gewaltigen Wucht gegen die Felsen. Wir verbrachten ewig hier an der Küste, und entdeckten minütlich neue Abschnitte, die uns in den Bann zogen.

 

Ein weiteres Highlight ist die Finca Son Mico, bei der es den besten Kuchen auf Mallorca gibt. Und natürlich ist unser heutiges Etappenziel Sóller definitiv auch ein Ort, bei dem man auf Mallorca einmal gewesen sein muss.

 

Mehrere Tage am Stück zu wandern, ist etwas anderes als eine Tagestour

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Um an die Cala de Deià zu gelangen, muss man vom Ort erstmal ca. 45 Minuten bergab laufen.

Wir verbachten eine total ruhige und angenehme Nacht im Hostal Villaverde. Weil es uns hier so gut gefiel, nahmen wir auch das Frühstück unten im Haus ein. Mit anderen Wanderern saßen wir bei Toast und Orangensaft im kleinen Frühstücksraum und unterhielten uns ein wenig. Wir plauderten mit zwei Engländern, die wir während der letzten Etappen immer mal wieder trafen. Sie hätten sich bei der letzten Etappe etwas verausgabt, meinten sie platt und überlegten, ob sie einen Pausentag hier in Deià einlegten. Ein anderer Herr meinte auch, dass er sich die gestrige Etappe einfacher vorgestellt hätte und an seine Grenzen kam.

Da hielten wir uns ja noch ganz gut, dachten wir freudig.

 

Die Etappen des GR221 an sich sind nicht schwierig und auch von der Dauer super zu meistern. Was das Ganze allerdings immer anstrengender macht, ist einfach das schwere Gepäck auf dem Rücken. Da wir vom Zelt bis zum Kochgeschirr alles dabei hatten, plus noch "normale Kleidung" für die Tage nach dem Wandern, kamen einige Kilogramm zusammen.

 

Flexibilität lohnt sich, auch auf vorgegebenen Fernwanderwegen

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Die Cala de Deià von oben - normalerweise kann man hier an dieser Bucht wunderbar baden.

Nach dem offiziellen GR221 würde die 8. Etappe von Deià nach Port de Sóller gehen und die 9. Etappe dann weiter nach Sóller. Der Weg vom Hafen nach Sóller schien uns nicht so überwältigend zu sein. Zudem ist diese Etappe mit nur 1,45 Stunden recht kurz und nicht wirklich tagesfüllend. Wir planten daher um und entschieden uns direkt nach Sóller zu wandern, über eine Variante die aus dem Rother Wanderführer stammt (Mischung aus Tour 27 und 28). Ich kann diese Variante wirklich jedem ans Herz legen und würde sie definitiv auch wieder genauso gehen.

 

Nach einem guten Frühstück, starteten wir also am frühen Morgen in Richtung Cala de Deià. Die Bucht ist bekannt dafür, dass man hier perfekt Baden kann. Wir wollten den Wandertag mit einem erfrischenden Bad im Meer beginnen.

 

Die Cala de Deià ist auch bei wildem Wellengang ein Highlight auf Mallorca

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Ein Sprung ins Meer wollten wir an diesem Tag in der Cala de Deià nicht riskieren

An der Bucht angekommen, hatten wir leider wieder kein Glück - die Wellen schlugen in einem gewaltigen Getöse meterhoch gegen die Felsen. Baden wäre lebensgefährlich gewesen. Im Rother Wanderführer war ein Foto der Bucht, bei ruhigem Wellengang abgedruckt. Es sah wirklich wie eine komplett andere Gegend aus, obwohl wir direkt da standen, wo das Foto aufgenommen wurde. "Mir gefällt es so wild viel besser", sagte ich zu Michael. "Ja, es ist definitiv viel spektakulärer", meinte auch er.

 

Wir hielten uns lange an der Bucht auf und bewunderten das Naturschauspiel. Die Wellen schlugen immer höher und jedes Mal kam ein lautes "Wow" aus unseren Mündern.

 

Wilde Wander-Pfade entlang der Steilklippen bei Deià

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Ich liebe die Pfade, die hier an der Steilküste zwischen Deià nach Llucalcari verlaufen.

Unser Weiterweg führt nun direkt an den Steilklippen vorbei. Es ist ein wunderschöner Pfad, der sich mal sandig, mal felsig in einem auf und ab Richtung Llucalcari schlängelt. Es gibt hier einige dieser Pfade. Anfangs waren wir etwas irritiert, welchen Weg wir nun direkt einschlagen sollten. Letztlich ist es vermutlich egal, da alle wieder irgendwie zusammenführen.

 

Wir entschieden uns für den Pfad, der dem Meer am nächsten lag. Verlasst unbedingt den Weg auch über die Felsen und geht vor ans Meer. Der Blick von den Steilklippen auf das türkisblaue Wasser ist einfach atemberaubend schön.

 

 

Ein Naturschauspiel vom Feinsten

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Die Steilklippen von Deià sind definitiv ein Wanderhighlight auf Mallorca

Auch wenn wir nicht Baden konnten, hatten wir an diesem Tag mit dem Wetter und der rauen See ein riesen Glück, fand ich. Ich kann es in Worten gar nicht richtig ausdrücken, wie sehr mich das Meer an diesem Tag beeindruckt hatte. Die Kraft mit der die Wellen an die Felsen donnerten, die Geräusche die entstanden, die Gischt die meterhoch nach oben spritze - es war magisch und zog uns absolut in den Bann.

 

Wir kraxelten lange an den Felsen entlang und schossen unzählige Fotos, machten Videos und zogen unser Mittagsvesper vor. Einen schöneren Platz für unser Mittagessen konnten wir uns nicht vorstellen. Plant also unbedingt mehr Zeit für diese Etappe ein, denn ich bin mir sicher, euch wird es genauso gehen, wenn ihr hier unterwegs seid.

 

Die Natur genießen und respektieren

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Nicht nur die Wellen beeindruckten mich, auch die kraftvollen Farben des Meers und der Bäume.

Wildcampen ist auf Mallorca ja grundsätzlich verboten. Vor ein paar Tagen hatte uns ein Finca Besitzer auch nochmals explizit davor gewarnt. Gerade hier, in der Nähe der Cala de Deià hätte es verschiedene Razzien gegeben, bei denen zahlreiche Wildcamper verhaftet wurden. Wir hatten am Morgen gegoogelt und tatsächlich gab es diesen Einsatz vor wenigen Tagen. Es handelte sich dem Bericht und den Fotos nach zu urteilen um Menschen, die hier eine größere Party veranstalteten und in den Hängematten nahe der Steilklippen nächtigten. An den besagten Plätzen liefen wir auch vorbei, zumindest vermuteten wir es. Klar, sowas ist natürlich ein No-Go. Am heutigen Wandertag waren jedoch nicht viele Menschen unterwegs.

 

Bald kamen wir dem Örtchen Llucalcari immer näher und somit war unser traumhafter Küstenwanderabschnitt zu Ende.

 

Vom Meer geht es wieder ins Landesinnere

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Typisch auf dem GR221 -Trockensteinmauern und Olivenbäume, an denen man sich nie statt sehen kann.

Wir folgten dem Schild mit der Aufschrift Llucalcari, verließen die Küste, kamen an ein paar Häuser vorbei und stiegen steil über eine Asphaltstraße bergan. Irgendwann zweigt ein Pfad ab und wir kamen wieder auf einen wunderschönen Weg, zwischen Trockensteinmauern und Olivenbäumen.

 

Noch vor wenigen Minuten waren wir am farbenprächtigen Meer, das heute laut und unbändig war. Jetzt standen wir in einer ruhigen Landschaft, aus grün und braun Tönen. Teilweise uralte Olivenbäume standen mit ihrem tollen, knorrigen Stamm am Wegesrand und schienen uns still zu beobachten. Ich liebe diese Kontraste, welche die Wanderwege auf Mallorca bieten. 

 

Nette Überraschungen findet man am Wegesrand des GR221

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In diesem netten, kleinen Privatgarten lässt es sich bei guter Gesellschaft rasten.

Übrigens befanden wir uns nun auch wieder auf dem offiziellen GR221, der den Abstecher über die Steilklippen eigentlich nicht vorsieht.

 

Am Wegesrand entdeckten wir eine Tafel auf der "Orange-Juice" geschrieben stand, mit einer Steintreppe die nach oben führte. 

"Sollen wir hoch?", frage ich Michael. "Eine kleine Vitaminbombe tut uns bestimmt gut".

Kurze Zeit später saßen wir auf kleinen Stühlen in einem netten Privatgarten und tranken frisch gepressten Orangensaft. Sehr lecker war der, noch dazu hatten wir von hier oben eine wunderschöne Aussicht und waren ganz alleine. Oh ne, stimmt nicht ganz - der süße Hund des Besitzers leistete uns Gesellschaft. 

 

Diese Etappe des GR221 ist definitiv auch eine Genusstour für den Magen

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Von mir bekommt der Schokokuchen auf der Finca Son Mico definitiv alle Sternchen :-)

Also am heutigen Tag ließen wir es uns echt gut gehen. Die nächste tolle Pausengelegenheit ließ nämlich nicht lange auf sich warten. So war das nicht geplant, dass müsst ihr mir glauben. Wer kann aber schon halt an einer Finca machen, bei der es den Besten, selbstgebackenen Kuchen auf ganz Mallorca geben soll? Richtig, keiner ;-)

 

OK, es lagen schon noch ein paar Kilometer zwischen dem

O-Saft und dem Stück Kuchen, aber weit kam es uns nicht vor. Wir kamen an der Finca Son Mico vorbei und waren bereits ohne Kuchen beeindruckt von diesem tollen Haus. Seit vielen Generationen ist die Finca in Familienbesitz und strahlt einen ganz besonderen Flair aus. Im Garten sind überall kleine Tischchen verteilt. Bei dieser wunderschönen Aussicht im Grünen, schmeckt der Kuchen und die selbstgemachte Limo noch viel, viel besser.

 

Auch ein Blick ins Innere der Finca lohnt sich. Sie gleicht fast einem Museum und die Räume sind wunderschön dekoriert.

 

Unser Etappenziel der heutigen Wanderung ist erreicht - Sóller wir kommen

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Bevor es am nächsten Tag auf diese Berge geht, geht es heute erstmal ins Orangental nach Sóller.

Nun gibt es aber definitiv keinen Zwischenstopp mehr bis Sóller - versprochen. Der offizielle GR221 zweigt kurz nach der Finca ab und geht zum Port de Sóller. Wir wählen jedoch den Cami del Rost um direkt nach Sóller zu gelangen. 

 

Bereits von der Ferne haben wir einen sagenhaften Blick auf die Stadt, die am Fuße der Serra de Tramuntana liegt. Sóller ist bekannt als "Tal des Goldes", was an den zahlreichen Orangen- und Zitronenhainen liegt. Nicht nur die Natur um Sóller ist etwas ganz besonderes, auch der Ort selbst. Die Stadt pulsiert förmlich, vor allem am Hauptplatz Plaza Constitución an dem die berühmte Kirche Sant Bartomeu steht.

 

Wir gönnten uns erstmal ein Eis, bevor wir unsere Unterkunft suchten (ok, am heutigen Tag haben wir echt viele Kalorien gefuttert...hihi).

 

Sóller, eine Stadt zum Bummeln und Sightseeing

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Der berühmte Plaza Constitución in Sóller - hier lassen wir unseren Abend ausklingen

Wir hatten uns direkt im Zentrum gelegen, am Vorabend eine Pension online gebucht. "La Luna" war der Name und wir waren positiv überrascht, als uns ein junger Herr die Örtlichkeit zeigte. Es war im Grunde fast wie eine Wohnung, alles total sauber und super schön eingerichtet. 

 

Den Abend verbrachten wir am Plaza Constitución und beobachteten das rege Treiben. "Hier werde ich auf jeden Fall noch einmal zum Shoppen herkommen", sagte ich lachend zu Michael und setzte dies nach dem Trekking auch wirklich in die Tat um ;-)

 

Ihr wollt die Tour auch gehen? Hier findet ihr den GPX-Track der 8. bzw. 9. Etappe des GR221 auf Mallorca (unsere Variante):

Du verbindest Urlaub gerne mit Wandern? Dann hab ich hier einen Tipp für dich:

Der Lykische Weitwanderweg (auch "Lykia Yolu" genannt), führt über 26 Etappen auf 509 Kilometern an der türkischen Mittelmeerküste von Fethiye nach Antalya. Wer nach einem außergewöhnlichen Trekkingerlebnis, in einer fantastischen Landschaft sucht, der ist hier genau richtig. Einen ausführlichen Bericht, viele Bilder und die GPX-Tracks findest du ebenfalls hier bei mir auf dem Blog.

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