Schwäbische Wald Wanderung - Juxkopf, Hüttlenwaldschlucht, Silberstollen

Osterwandern

Am heutigen Karfreitag wollten wir eine kleine Wanderung machen, damit wir uns den Osterbraten am Sonntag auch wirklich verdienen ;-)

 

Wir wollten nicht lange mit dem Auto fahren, und so entschieden wir uns für eine ca. 3,5 stündige Wanderung im Schwäbischen Wald bei Prevorst. Mit dabei waren mein Mann Micha, unser irakischer Freund Aiman und natürlich unser Hund Charly.

 

Die Wanderung führte uns sehr abwechslungsreich in eine steile Schlucht, über weite Wiesenflächen, hoch hinauf auf einen Turm und über schmale Pfade durch den Wald. Die Tour ist auch super für Kinder geeignet, die gerne mal die Forstwege verlassen. Gutes Schuhwerk ist jedoch Voraussetzung. Bei Nässe ist auf dieser Wanderung Vorsicht geboten, da es stellenweise sehr rutschig werden kann.

Wälder gibt es nicht überall

Aiman mag den Wald und die Natur
Aiman mag den Wald und die Natur

Wir starteten am Waldspielplatz in Prevorst. Zu Beginn ging es erstmal in den Wald hinein und bergauf in Richtung Juxkopf. Charly rannte voraus, während wir schon leicht ins schwitzen kamen. Wir liefen auf einem kleinen, geschwungenen Pfad, der immer wieder von Wurzeln durchzogen war. Nach Regen wird dieser sicherlich sehr rutschig sein, dachte ich mir. Heute war der Boden allerdings staubtrocken.

 

Aiman freute sich, das wir ihn mitnahmen. In seiner Heimatregion im Irak gibt es aufgrund der Trockenheit keine Bäume und Wälder schon gar nicht. Er fand die Gegend hier gleich sehr schön und wir erklärten ihm ein bisschen was über die Pflanzen und Bäume.

Auf dem Juxkopf

Im Hintergrund zu sehen, der Turm vom Schwäbischen Albverein mit der bewirtschafteten Hütte
Im Hintergrund zu sehen, der Turm vom Schwäbischen Albverein mit der bewirtschafteten Hütte

Auf dem Juxkopf angekommen, öffnete sich eine große Wiesenfläche vor uns. Wir wechselten auf einen Schotterweg und steuerten den Turm an, der vor uns lag.

 

Der Juxkopf ist mit einer Höhe von 533 Metern die zweithöchste Erhebung in den Löwensteiner Bergen. Nicht gerade hoch und mit den Bergen im Allgäu absolut nicht zu vergleichen. Aber ich liebe meine Gegend hier trotzdem sehr. Die abwechslungsreichen Wälder, Schluchten und Wiesen haben auch ihren Charme und tragen zu meiner Erholung genauso bei, wie das Bergsteigen auf höhere Gipfel.

Kaffee und Kuchen vom Schwäbischen Albverein

Ein Kuchen geht immer ;-)
Ein Kuchen geht immer ;-)

Am Turm angekommen, stellten wir fest, das es hier Kaffee und Kuchen zu essen gibt. Wir gingen in das kleine Häuschen hinein und ein älteres Ehepaar begrüßte uns sehr freundlich. Ein kleiner Holzofen brannte und strahlte eine gemütliche Wärme aus (Aiman und Micha war es viel zu heiß, mir als Frostbeule war es genau richtig).

 

Ich aß ein leckeres Stück Rhabarberkuchen und Aiman seinen ersten Käsekuchen. Der Kuchen schmeckte uns beiden :-)

 

Das Wanderheim wird an jedem Sonn- und Feiertag vom Schwäbischen Albverein bewirtschaftet und hat von April bis Oktober geöffnet. Außer Kaffee und Kuchen gibt es noch alkoholfreie Getränke und eine Grillstelle.

 

Hoch hinauf

Blicke genießen
Blicke genießen

Mit vollem Bauch stiegen wir die Stufen auf den 22 Meter hohen Turm empor. Charly musste getragen werden - der Glückliche ;-)

 

Der Turm wurde im Jahre 1932 vom Schwäbischen Albverein in einer Holzbauweise errichtet. Eine besondere Bedeutung bzw. Nutzen, außer als Aussichtsturm, hat er wohl nicht. Der Eintritt kostet pro Person 50 Cent.

 

Oben hatten wir eine tolle Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen. Bis nach Ludwigsburg und zum Stromberg konnten wir sehen. Bei sehr guter Sicht, kann man tatsächlich bis zum Schwarzwald sehen. Leider war es heute etwas diesig.

Rauhe Klinge - die Hüttlenwaldschlucht

Vom Turm unten, mussten wir das Stück über die Hochfläche wieder zurück in den Wald laufen. Das nächste Highlight der Tour war dann die Hüttlenwaldschlucht.

 

Steil ging es auf einem erdigen, teilweise mit Wurzeln und Steinen durchsetztem Pfad, bergab. Heute war der Weg einfach zu laufen. Bei Regen kann es hier zu einer ziemlichen Rutschpartie werden. Im Winter bei Schnee, waren wir auch schon einmal hier. Da muss man dann tatsächlich etwas aufpassen, damit man die steilen Hänge nicht runter purzelt.

 

Manche Passagen sind mit einem Seil gesichert. Das ist meiner Meinung nach etwas unnötig. Wenn man auf dem Weg bleibt, schaut wohin man tritt und nicht herumalbert, kann nichts passieren.

 

Mehrere Rinnsale vereinen sich am Ende der Schlucht. Heute floss allerdings sehr wenig Wasser. Von dem kleinen Wasserfall in der Schlucht, rannen heute nur dünne Wasserfäden herab.

Seilgesicherte Passage am Beginn der Hüttlenwaldschlucht
Seilgesicherte Passage am Beginn der Hüttlenwaldschlucht
Umgestürzte Bäume liegen teilweise über dem Weg, noch sehr natürlich das Ganze
Umgestürzte Bäume liegen teilweise über dem Weg, noch sehr natürlich das Ganze

Silberstollen und die Räuber

Ein Metallgitter verschliest den Silberstollen
Ein Metallgitter verschliest den Silberstollen
Blick in den Silberstollen
Blick in den Silberstollen

Kurz nach der Schlucht stießen wir auf einen alten Silberstollen. Dieser wurde im Jahr 1772 erbaut. Verschiedene schimmernde Einlagerungen im Gestein weckten damals die Hoffnung auf Silber. Ein Mann aus Murrhardt, warb damals einige Geldgeber an und baute dann diesen 22 Meter langen Stollen. Mit scheinbar erfolgreichen Schmelzversuchen, gewann er immer weitere Geldgeber dazu. 1776 war klar, das kein Silber zu finden war und die weiteren Versuche wurden eingestellt.

 

Einer der damaligen Geldgeber war der Vater von Friedrich Schiller. Auch er wurde damals um sein Geld betrogen. Im Drama "Die Räuber" von Schiller, nannte er daher den schlimmsten Schurken "Spiegelberg". Spiegelberg ist der nächstgelegene Ort des Stollens.

 

Der Stollen ist heute aufgrund des Schutzes der Fledermäuse geschlossen.


Weiter durch den Wald

Was wir alles in der Hüttlenwaldschlucht bergab gelaufen sind, mussten wir jetzt wieder nach oben laufen. Die Zeit verging mit guten Gesprächen über die Natur, Religionen, das Lernen, Familie und vielem mehr.

 

Micha ärgerte uns immer wieder mit dem Spruch "jetzt sind es nur noch 20 Minuten bis zum Ende". Komischerweise wurden die 20 Minuten nie weniger. Wir kamen aus dem Wald und erkannten in der Ferne den Ort Prevorst. Wir hatten also unser Ziel ab jetzt vor Augen und musste uns nicht länger auf Michas komische Zeitangabe verlassen ;-)

 

Über Felder, Wiesen und einem kurzen Stück durch den Ort kamen wir an unserem Ausgangspunkt an.

 

Würstle am Spieß

Wir haben es mit den Essgewohnheiten am Karfreitag nicht so genau. Die Fische waren nicht von uns. Wir hatten Würstchen auf dem Spieß ;-)
Wir haben es mit den Essgewohnheiten am Karfreitag nicht so genau. Die Fische waren nicht von uns. Wir hatten Würstchen auf dem Spieß ;-)

Am Parkplatz angekommen, holten wir erstmal unsere Grillsachen aus dem Auto. Der Platz hier ist sehr schön. Es gibt mehrere Grillstellen mit Schwenkgrill, einen Spielplatz und sogar ein Volleyballfeld. Natürlich war es heute am Feiertag voll. Wir fanden aber ein Plätzchen an einem bereits entfachten Feuer. Da der Rost schon belegt war, grillten wir unsere Würste auf Stöcken aus dem Wald. Das schmeckt mir eh viel besser ;-)

 

So erlebten wir den Karfreitag mit guten Gesprächen, entspanntem Wandern, schönen Aussichten und abwechslungsreichen Wegen.

 

Habt alle ein schönes Osterfest und genießt das Leben :-) 

 

 

 

Tourdaten:

Kilometer: ca. 13

Dauer: ca. 3,40 Stunden

Auf-/Abstieg: ca. 285

GPX Track: siehe unten

Den GPX-Track der Tour findest du hier:

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